Meldung vom 21.03.2025

Kelag-Konzernergebnis 2024 sinkt trotz überdurchschnittlich hoher Wasserführung

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v.l.n.r.: Kelag-Vorstand Danny Güthlein und Kelag-Vorstand Reinhard Draxler

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  • Signifikant hohe Wasserführung mit monatlichen Rekordspitzen und deutlich positivem Ergebniseffekt
  • Weiterhin hoher Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP)
  • Geringerer Energieabsatz aufgrund warmer Witterung
  • Wachstumsinvestitionen in erneuerbare Energie und Netzinfrastruktur auf Rekordniveau
  • Ausblick 2025: Investitionstätigkeit wird konsequent weitergeführt

Trotz der überdurchschnittlich hohen Wasserführung verringerten sich der Umsatz und das Konzernergebnis der Kelag gegenüber 2023. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete die Kelag Umsatzerlöse von 1.979 Mio. Euro (2023: 2.219 Mio. Euro). Das Konzernergebnis der Kelag betrug im Jahr 2024 438 Mio. Euro (2023: 462 Mio. Euro).

Gleichzeitig investierte die Kelag im abgelaufenen Geschäftsjahr knapp 400 Mio. Euro in Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft, in den Ausbau der Netz- und Glasfaserinfrastruktur sowie in nachhaltige Fernwärmenetze. Damit konnten unter herausfordernden konjunkturellen Rahmenbedingungen vor allem im Heimatmarkt weitere entscheidende Schritte in ein unabhängigeres Energiesystem gesetzt werden.

Warme Witterung wirkt sich auf Energieabsatz aus
Die Absatzmenge des Kelag-Konzerns blieb im Bereich von Strom und Wärme im Vergleich zum Jahr 2023 konstant und bei Erdgas leicht rückläufig. „Hier wirkte sich die warme Witterung im Jahr 2024 aus, besonders im Segment Erdgas“, erläutert Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. Die Wasserführung erreichte mit monatlichen Rekordspitzen im Gesamtjahr 2024 mit 117,2 Prozent einen der höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre (2023: 105,9 Prozent). Güthlein: „Trotz der erwähnten positiven Effekte fiel das Konzernergebnis geringer aus als 2023. Ausschlaggebend dafür waren die schwierige Konjunkturlage und die rückläufige Preisentwicklung an den Energiemärkten.“

Kelag, einer der größten Investoren in Kärnten
Im Geschäftsjahr 2024 wendete der Konzern knapp 400 Mio. Euro für Investitionen und Instandhaltungen auf. Diese Aufwendungen befanden sich im langjährigen Vergleich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. „Die Kelag zählt zu den investitionsstärksten Leitbetrieben in Kärnten. Unsere Investitionen in der Region tragen maßgeblich zur nachhaltigen Wertschöpfung bei. Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeitsplätze – besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen“, erklärt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Schwerpunkte sind traditionell die Bereiche Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie, die Netzinfrastruktur und das Geschäftsfeld Wärme. Wir investieren aber auch konsequent in neue Geschäftsfelder, wie etwa in den Ausbau des Glasfasernetzes. Im Jahr 2024 haben wir für rund 10.000 Haushalte und Unternehmen die Anschlüsse an das Glasfasernetz hergestellt.“

Beispiele für Investitionsprojekte sind der Wiederaufbau des vom katastrophalen Unwetter im Juni 2022 zerstörten Kraftwerkes Arriach, die Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerkes Lamnitz im Mölltal gemeinsam mit Partnern sowie die Durchführung von Sanierungen an den Speichern Koralpe und Freibach. Darüber hinaus wurde im Kraftwerk Außerfragant ein Maschinensatz erneuert. In Bleiburg konnte das Agri-PV-Projekt „Sonnen.Weide“ in Betrieb genommen werden. Diese Agri-PV-Freiflächenanlage zeigt, dass sich Landwirtschaft und nachhaltige Energieerzeugung ideal ergänzen.

Zu den großen Einzelinvestitionen in das Stromnetz zählten unter anderem die Erneuerung des Umspannwerkes Treibach, der Beginn der Bauarbeiten für das neue Umspannwerk Rangersdorf sowie die Verkabelung der Stromversorgung für die Tourismusregion Turracher Höhe. Weiterentwickelt wurde das Projekt zur Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten, von St. Veit über Treibach-Althofen bis ins Görtschitztal. Als bedeutendste Investition im Fernwärmebereich gilt der Bau des dritten Biomassekessels für das Fernwärmenetz in Villach. „Alle diese Projekte sind entscheidend für einen ausgewogenen und nachhaltigen Energiemix in unserem Bundesland. Damit gestalten wir ein zukunftssicheres und selbstbestimmtes Energiesystem für kommende Generationen“, so Kelag-Vorstand, Reinhard Draxler.

Kelag investiert auch im europäischen Ausland erfolgreich in den Energiemix
Um die Winterstromlücke in Europa zu schließen, führt kein Weg an der Windkraft vorbei. Sie ist die einzige erneuerbare Energiequelle, die überwiegend im Winter zur Verfügung steht und somit einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet. Deshalb setzt die Kelag konsequent auf den Ausbau der Windenergie. Das Unternehmen betreibt bereits 20 Windkraftanlagen in Österreich und entwickelt weitere Projekte. Damit leistet die Kelag einen wesentlichen Beitrag zur Unabhängigkeit Österreichs von fossilen Energien. Über das Tochterunternehmen Kelag International kommen 29 Windkraftanlagen in Südosteuropa hinzu. Weitere 10 Windkraftanlagen befinden sich dort in Errichtung, um diese nachhaltige Erzeugungsform weiter zu forcieren.  

Zusätzlich verfügt die Kelag International über 39 Wasserkraftwerke mit einer Leistung von rund 170 Megawatt und PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 23 Megawatt-peak. „Die Kelag kann über die Kelag International ihre langjährigen Erfahrungen in der Errichtung und im Betrieb von erneuerbaren Energien in anderen Märkten einbringen und damit die Importabhängigkeit Europas schrittweise reduzieren. Durch diese Aktivitäten entstehen Wertschöpfung und hochqualifizierte Arbeitsplätze an unserem Unternehmenssitz in Klagenfurt“, erklärt Güthlein.

Attraktiver Arbeitgeber: Wachstum durch Investitionen
Die umfassenden Investitionstätigkeiten und die zahlreichen Projekte wirken sich auf den Personalstand aus. Der Kelag-Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 2.058 Mitarbeiter:innen (gerechnet in Mitarbeiter:innenäquivalenten); das ist ein Zuwachs von 169 gegenüber dem Jahr 2023. In dieser Zahl sind 107 Lehrlinge enthalten, ein Plus von 6 gegenüber 2023.

Ausblick: Ergebnisrückgang erwartet
Als wichtigen Schritt zur Lösung der aktuellen Herausforderungen werden im Geschäftsjahr 2025 rund 460 Mio. Euro in ein grünes Rekordinvestitionsprogramm fließen. Die Schwerpunkte der Investitionen liegen in der Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, dem Ausbau der Wärmeerzeugung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie der Erweiterung und Modernisierung der Netzinfrastruktur.

Der Kelag-Konzern plant mit einem Investitionsprogramm von rund 3,8 Mrd. Euro bis zum Jahr 2034 den Umbau des Energiesystems voranzutreiben. Im Fokus steht der Ausbau regional verfügbarer, erneuerbarer Energieträger zur Stärkung der Standortattraktivität mit ausgewogener Balance zwischen Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Ökologisierung.

Der Vorstand der Kelag rechnet für das Geschäftsjahr 2025 mit einem deutlichen Ergebnisrückgang. Hauptgründe hierfür sind der generelle Rückgang der Großhandelspreise für Strom sowie die gesunkene Gewinnerwartung aus der Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH.

Die aktuellen Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die unter anderem weiterhin durch den Ukrainekrieg beeinflusst werden, sowie mögliche zusätzliche regulatorische Maßnahmen könnten zu erheblichen Schwankungen in der Ergebnisentwicklung führen.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung könnte auch das neue Regierungsprogramm haben, das einen jährlichen Standortbeitrag der Energieversorgungsunternehmen in Höhe von 200 Mio. Euro vorsieht.


Der Kelag-Konzern ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich.

Die Konzernunternehmen sind in den Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wärme österreichweit tätig, mit dem Schwerpunkt in Kärnten. Das 1923 gegründete Unternehmen hat umfassende Erfahrung im Erzeugen, Beschaffen, Verteilen und Verkaufen von leitungsgebundener Energie. Die Kelag gehört zu den großen Stromerzeugern aus erneuerbarer Energie - Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik - in Österreich. Das Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. Die Kärnten Netz nimmt den Verteilernetzbetrieb für Strom und für Gas in Kärnten wahr. Internationale Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Energiehandel im Ausland sind in der Kelag International gebündelt.

Neben dem Ausbau der Nutzung regenerativer Energieträger im In- und Ausland liegt der Schwerpunkt der Kelag auf Aktivitäten zur nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz. Dazu zählen beispielsweise Energieeffizienz- oder Energiemanagementlösungen wie Photovoltaik, Smart Metering und Smart Home. Darüber hinaus beschäftigt sich die Kelag mit den strategischen Entwicklungsfeldern E-Mobilität und Breitband/Glasfaser. Mit einem Konzernumsatz von € 2.219 Mio. und 1.889 qualifizierten Beschäftigten zählt der Kelag-Konzern zu den Kärntner Leitbetrieben.
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