Meldung vom 29.11.2023
V.l.n.r.: Herbert Ramsauer (Habau), Horst Höfer (Habau), Christian Rupp (Leiter Erzeugung/Technische Services Kelag), Philipp Eder (Militärkommandant), Danny Güthlein (Vorstand der Kelag), Gerald Ebner (Bürgermeister von Arriach), Klaus Glanznig (Bürgermeister Treffen), Sebastian Schuschnig (Energielandesrat), Gaby Schaunig (Landeshauptmannstellvertreterin), Reinhard Draxler (Vorstand der Kelag), Eva Tatschl-Unterberger (Geschäftsführerin der Kärnten Netz), Michael Marketz (Geschäftsführer Kärnten Netz)
In der Klamm, zwischen Äußere Einöde und Afritz, haben heute zahlreiche Ehrengäste den Spatenstich für den Wiederaufbau des Kraftwerkes Arriach und des Schaltwerkes Arriach vorgenommen. Beide Anlagen wurden Ende Juni 2022 bei der Unwetterkatastrophe zerstört, die in den Gemeinden Arriach und Treffen viele weitere, schwere Schäden anrichtete. Das Kraftwerk Arriach der Kelag war 99 Jahre alt, das Schaltwerk der Kärnten Netz war erst 2017 erneuert worden.
Strom für mehr als 1.800 Haushalte
Nun beginnen die Kelag und die Kärnten Netz mit dem Wiederaufbau ihrer Anlagen an der gleichen Stelle in der Klamm, beide Unternehmen investieren gemeinsam mehr als 10 Millionen Euro. Das Kraftwerk Arriach und das Schaltwerk Arriach sind wichtige Anlagen für die sichere Stromversorgung der Kundinnen und Kunden in den Gemeinden Treffen, Arriach, Afritz und Feld am See. Das neue Kraftwerk Arriach wird über eine Leistung von 2,4 MW verfügen und pro Jahr rund 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Bedarf von mehr als 1.800 Haushalten und ist um 15 % mehr als die Erzeugung des alten Kraftwerkes. „Die moderne Technik des neuen Maschinensatzes macht diese Effizienzsteigerung möglich“, erläutert Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. Die Bachfassung, die genutzte Wassermenge und die Fallhöhe bleiben unverändert.
Gemeinsam wieder aufbauen
Besonderes Augenmerk legt die Kelag auf den Hochwasserschutz beim neuen Krafthaus. „Wir errichten das neue Gebäude mit acht Metern Abstand vom Afritzer Bach. Damit ist es möglich, das Bachbett in diesem Bereich zu verbreitern und die Hochwasserabfuhr zu verbessern“, erklärt Draxler. „Zusätzlich errichten wir am linken Ufer des Afritzer Baches eine Ufermauer aus Stahlbeton und bauen Flussbausteine ein. Dieser Spatenstich zeigt, dass wir uns von der Unwetterkatastrophe nicht unterkriegen lassen, dass wir alle zusammenhalten, dass wir gemeinsam wieder aufbauen und dass es wieder aufwärts geht!“
Grüne, nachhaltige Energiezukunft
„Was der Klimawandel bedeuten kann, haben die Menschen im Gegendtal im Juni 2022 leider erleben müssen, wir als Kelag sind ebenfalls direkt betroffen gewesen“, sagt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. „Umso wichtiger ist es, verstärkt auf Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie zu setzen, die Energiezukunft aktiv zu gestalten, damit wir als Gesellschaft und Wirtschaft aus der Nutzung fossiler Energie aussteigen können. Diesen Weg geht unser Unternehmen sehr konsequent. Das Kraftwerk Arriach wird ab Ende 2024 wieder zur grünen Stromversorgung im Gegendtal beitragen, als ein wichtiger Baustein im Energiesystem der Zukunft!“
Noch einmal ein großes Dankeschön an die Hilfskräfte
Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig sagte beim Spatenstich in der Klamm: „Die Zerstörung dieses Kraftwerks, das 99 Jahre verlässlich Strom für das Gegendtal produzierte, zeigt eindrücklich, welche ungemeinen Naturgewalten hier freigesetzt wurden. Der heutige Spatenstich für die Neuerrichtung des Kraftwerks und des Schaltwerks ist nicht nur Startschuss für intensive Bautätigkeit, sondern steht darüber hinaus auch symbolisch für den Neuanfang in Treffen und Arriach. Ein ganz großes Dankeschön gilt den Hilfskräften, die hier wirklich Unglaubliches geleistet haben – von den Mitgliedern der Einsatzorganisationen über Menschen aus dem ganzen Land, die hierherkamen, um mit anzupacken, bis hin zu den Gemeindebürgerinnen und -bürgern von Arriach und Treffen, die einander nachbarschaftlich beigestanden sind.“
Wiederaufbau des Kraftwerkes Arriach ist ein Vorzeigeprojekt
„Eine nachhaltige Energiepolitik ist immer mehr auch ein Standortfaktor“, betont Energielandesrat Sebastian Schuschnig. „Wir haben in Kärnten deshalb eine Trendwende im Energiebereich eingeleitet mit dem klaren Ziel, mehr Projekte zu ermöglichen. Die Wasserkraft hat in Kärnten eine lange Tradition und ist ein wichtiger Faktor, um als Bundesland in der Energieversorgung ganzjährig regional unabhängig zu sein. Der Wiederaufbau des Kraftwerks in Arriach ist ein Vorzeigeprojekt, wie durch Effizienzsteigerung die Wasserkraft weiter an Bedeutung gewinnen kann und trägt wesentlich dazu bei, im Gegendtal eine regional unabhängige und nachhaltige Stromversorgung zu sichern. Damit stärken wir zugleich den Standort und sorgen für die regionale Wertschöpfung im Land.“
Wiedererrichtung des Schaltwerkes Arriach
Im Gebäude des neuen Kraftwerkes Arriach wird die Kärnten Netz das neue Schaltwerk installieren. „Das Schaltwerk Arriach ist ein wichtiger Knoten in unserem 20-kV-Netz zur Versorgung der Kundinnen und Kunden im Gegendtal“, erklärt Geschäftsführer Michael Marketz. „Dieses Schaltwerk ist auf der 20-kV-Ebene mit den vier Umspannwerken Landskron, Radenthein, Feldkirchen und Bad Kleinkirchheim verbunden. So können wir unsere Kundinnen und Kunden im Gegendtal sicher versorgen und in Störfällen rasch umschalten. Derzeit haben wir hier im Netz einen provisorischen Zustand, der dazu führt, dass wir unter Umständen länger brauchen, um Störungen zu beheben.“
„Mit der Inbetriebnahme des wieder aufgebauten Schaltwerkes Ende 2024 stellen wir wieder den Zustand her, den wir vor der Unwetterkatastrophe gehabt haben“, betont Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz. „Auch der Strom aus dem neuen Kraftwerk Arriach wird über dieses Schaltwerk in unser Netz eingespeist.“ Das neue Schaltwerk wird von der Kärnten Netz automatisiert, fernüberwacht und ferngesteuert betrieben werden.
„Der heutige Spatenstich ist ein gewaltiges Zeichen für die Entwicklung und das Gemeinsame. Die Welle der Hilfsbereitschaft fürs Gegendtal ist nie abgerissen. Dafür sind wir zutiefst dankbar und sehr gerührt. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir in Kärnten künftig von Unwettern verschont werden, dass der Zusammenhalt bestehen bleibt und dass wir künftig mehr auf unsere Natur aufpassen“, sagt Klaus Glanznig, Bürgermeister der Marktgemeinde Treffen am Ossiachersee.
„Knapp eineinhalb Jahre nach der Unwetterkatastrophe haben wir immer noch alle Hände voll zu tun, um für die Bürgerinnen und Bürger Normalität herzustellen. Ich bedanke mich bei allen, die mithelfen, für die Zusammenarbeit und das gute Miteinander. Gemeinsam konnten wir den Menschen zeigen, dass wir die Katastrophe sehr gut bewältigen“, sagt Gerald Ebner, Bürgermeister von Arriach.
„Der Zusammenhalt, der hier gelebt wird, ist so wichtig und entscheidend für den Erfolg bei der Krisenbewältigung. Um die Qualität für zukünftige Einsätze weiter stärken zu können, wird das Bundesheer in seine Ausstattung investieren. Wir stehen also auch weiterhin allzeit bereit, wenn wir gebraucht werden“, sagt Militärkommandant Philipp Eder.
Bild- und Videomaterial (c) Kelag
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Der Kelag-Konzern ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich.
Die Konzernunternehmen sind in den Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wärme österreichweit tätig, mit dem Schwerpunkt in Kärnten. Das 1923 gegründete Unternehmen hat umfassende Erfahrung im Erzeugen, Beschaffen, Verteilen und Verkaufen von leitungsgebundener Energie. Die Kelag gehört zu den großen Stromerzeugern aus erneuerbarer Energie - Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik - in Österreich. Das Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. Die Kärnten Netz nimmt den Verteilernetzbetrieb für Strom und für Gas in Kärnten wahr. Internationale Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Energiehandel im Ausland sind in der Kelag International gebündelt.
Neben dem Ausbau der Nutzung regenerativer Energieträger im In- und Ausland liegt der Schwerpunkt der Kelag auf Aktivitäten zur nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz. Dazu zählen beispielsweise Energieeffizienz- oder Energiemanagementlösungen wie Photovoltaik, Smart Metering und Smart Home. Darüber hinaus beschäftigt sich die Kelag mit den strategischen Entwicklungsfeldern E-Mobilität und Breitband/Glasfaser. Mit einem Konzernumsatz von € 2.219 Mio. und 1.889 qualifizierten Beschäftigten zählt der Kelag-Konzern zu den Kärntner Leitbetrieben.