Meldung vom 16.09.2022
Reinhard Draxler zum Vorstand der Kelag bestellt
Auf der Agenda des Aufsichtsrates der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft stand heute unter anderem die Bestellung eines Mitgliedes des Vorstandes. Diese Entscheidung ist notwendig geworden, weil Vorstandssprecher Manfred Freitag am 30. April 2023 das Unternehmen pensionsbedingt verlassen wird. Der Aufsichtsrat bestellte heute einstimmig Reinhard Draxler mit Wirkung 1. Mai 2023 zum Mitglied des Vorstandes der Kelag.
„Basis der Entscheidung des Aufsichtsrates ist die hohe technische Kompetenz von Reinhard Draxler, seine langjährige Erfahrung in der E-Wirtschaft und seine langjährige Erfahrung in der Führung eines Unternehmens“, erklärt Gilbert Isep, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kelag. „Wir sind davon überzeugt, damit ein gutes, dynamisches Vorstandsteam für die Zukunft zu haben.“
Reinhard Draxler wird die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft ab 1. Mai 2023 gemeinsam mit Danny Güthlein führen. Draxler arbeitet seit 2001 im Kelag-Konzern, seit 2015 ist er Geschäftsführer der KNG-Kärnten Netz GmbH.
Kelag steigert Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 aufgrund VHP-Beteiligung
Das erste Halbjahr im Überblick:
- Gestiegenes Halbjahresergebnis: Ergebnisrückgänge aus geringerer Wasserführung und schlechterem Vertriebsergebnis werden durch anteiliges Ergebnis der VHP-Beteiligung überkompensiert
- Ukraine-Krieg, Energiekrise und Angst vor Versorgungsengpässen führen zu stark volatilen Energiemärkten mit historischen Höchstpreisen
- Kelag erweist sich vor dem Hintergrund beispielloser Verwerfungen an den Energiemärkten als robust
- Forderung nach Energieunabhängigkeit – deutliche Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien notwendig
- Kelag als Gestalter der Energiewende durch intensivierte Fortführung der Wachstumsstrategie
Konzernergebnis über Vorjahresniveau
Im ersten Halbjahr 2022 wuchs der Umsatz des Kelag-Konzerns gegenüber dem Niveau des Halbjahres 2021 um 3,7 % auf 627,4 Mio. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 37,2 Mio. EUR und belief sich auf 131 Mio. Euro (2021: 94 Mio. EUR). „Wir sind derzeit im eigenen Geschäft mit Ergebnisrückgängen von in Summe rd. 11 Mio. EUR konfrontiert, die im Wesentlichen durch die außergewöhnlich niedrige Wasserführung von nur 83,3 % im ersten Halbjahr (2021: 123,4 %) und einem negativen Vertriebsergebnis aufgrund historisch hoher Preisstellungen an den Strombörsen bedingt sind. Das anteilige Geschäftsergebnis der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) stieg demgegenüber um rund 49 Mio. EUR und konnte somit die genannten negativen Effekte überkompensieren“, erläutert Danny Güthlein, Mitglied des Vorstandes der Kelag. An der VHP hält die Kelag eine Beteiligung von rund 10 %.
Die Stromaufbringung der Kelag lag im ersten Halbjahr mit 6.133 Mio. kWh um 24,8 % unter jener des Vergleichswertes des Jahres 2021, wobei die Eigenerzeugung primär unter dem niedrigeren Wasserdargebot litt. Der Stromabsatz sank um 27,0 % auf 5.684 Mio. kWh und ist neben den genannten Effekten aus der Erzeugung im Wesentlichen auf reduzierte Handelsmengen zurückzuführen. Ebenso sank der Wärmeabsatz aufgrund der im Vergleich zu 2021 wärmeren Witterung um 5,9 % auf 1.112 Mio. kWh.
Investitionen in die Energiewende
Die bekannt schwierigen und unsicheren Rahmenbedingungen führten an den europäischen Energiemärkten zu beispiellosen Verwerfungen und zu volatilen Energiepreisen.„Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges verdeutlichen, dass Europa nicht nur aus Klimaschutzgründen die Abhängigkeit von fossilen Energien schnellstmöglich reduzieren muss. Deshalb ist der Ausbau der Erneuerbaren deutlich zu beschleunigen. Die Zeit des Redens ist vorbei, wir müssen ins Tun kommen“, betont Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag. Wir müssen den Ausbau vorantreiben und gleichzeitig die Effizient bestehender Anlagen durch Modernisierungen erhöhen.“ Im Erzeugungs- und im Netzbereich wurden viele Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verfügbarkeit und Sicherheit der bestehenden Anlagen umgesetzt. „Beispiele dafür sind Investitionen in die Kraftwerke Wölla (Kraftwerksgruppe Fragant), Forstsee und Waidisch sowie die Erneuerung der Umspannwerke Klagenfurt und Gailitz“, ergänzt Freitag. Daraus leitet sich für Freitag eine klare strategische Vorgabe für die Zukunft ab: „Wir wollen die Energiewende aktiv gestalten und setzen unseren Weg der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und dem notwendigen Netzausbau konsequent fort. Unser Unternehmen hat die Kompetenz und die Finanzkraft, in die Energiewende zu investieren!“
Ausblick 2022
„In den nächsten zehn Jahren werden wir rd. 2 Mrd. Euro insbesondere in die Energiewende investieren“, betont Güthlein. Für das Jahr 2022 plant das Unternehmen Investitionen im Umfang von rd. 205 Mio. Euro. Das Unternehmensprofil der Kelag bildet eine optimale Ausgangsbasis, um weiter in die erneuerbare Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, den Ausbau der Wärmeerzeugung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie den Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur zu investieren.
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet der Vorstand insbesondere auf Basis der zu erwartenden Gewinnsteigerung aus der VHP eine Ergebnisverbesserung, allerdings könnten sich vor dem Hintergrund der aktuell unsicheren Rahmenbedingungen sowie Preisentwicklungen an den Energiebörsen im Zusammenhang mit der Ukraine- und Energie-Krise auch größere Ergebnisschwankungen ergeben.