Meldung vom 27.08.2024
v. l. n. r.: Kristof Tschernko, Andreas Weichsler, Sebastian Schuschnig, Gaby Schaunig, Josef Kerschbaumer, Eva Tatschl-Unterberger, Michael Marketz
In Lamnitz in der Gemeinde Rangersdorf errichtet die Kärnten Netz ein neues Umspannwerk. Dieser neue Netzknoten wird direkt unter der 110-kV-Leitung errichtet, die von Außerfragant über die Kreuzeckgruppe nach Oberdrauburg führt. „Das neue Umspannwerk Rangersdorf ist ein wichtiges Einzelprojekt, um das Kärntner Energiesystem für die zukünftigen Herausforderungen zu ertüchtigen“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Unser Unternehmen investiert bis Ende 2025 rund 750 Millionen Euro in die Energie-infrastruktur in Kärnten, rund 15 Millionen davon in das neue Umspannwerk Rangersdorf. Die Kelag und die Kärnten Netz geben in Zeiten der aktuell schwachen Wirtschaftslage wichtige Impulse für die Konjunktur in Kärnten, mit positiven Auswirkungen auf die Beschäftigung.“
Sichere und ausreichende Stromversorgung im Mölltal
Das neue Umspannwerk ist notwendig, um die Gemeinden Stall im Mölltal, Rangersdorf und Winklern in den nächsten Jahrzehnten ausreichend und sicher mit Strom zu versorgen. „Die Industrie- und Gewerbebetriebe in dieser Region müssen sich erfolgreich weiterentwickeln können“, erläutert Michael Marketz, Geschäfts-führer der Kärnten Netz. „Außerdem speisen immer mehr Kunden Strom aus PV in unser Netz ein und viele Kunden nutzen zusätzliche elektrische Anwendungen, um aus fossiler Energie auszusteigen. Dazu gehören zum Beispiel Wärmepumpen und E-Autos. Für diese Anforderungen müssen wir unser Netz ertüchtigen, deshalb ist dieser neue Netzknoten notwendig.“
Neue Konfiguration des 20-kV-Netzes in der Region
In das neue Umspannwerk Rangersdorf werden fünf 110-kV-Leitungen eingebunden, von der 20-kV-Sammelschiene werden in Zukunft fünf 20-kV-Leitungen in die Region führen. „Der neue Netzknoten macht es möglich, die Konfiguration des 20-kV-Netzes in diesem Abschnitt des Mölltales zu verändern und für die Zukunft fit zu machen“, sagt Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz. „Heuer verlegen wir 20-kV-Kabel in den Ort Rangersdorf und binden vier neue Trafostationen ein. In einem zweiten Schritt im kommenden Jahr werden wir das von hier ausgehende 20-kV-Kabel-Netz nach Treßdorf und nach Lainach erweitern.“ Danach ist vorgesehen, 20-kV-Kabel weiter bis Stall und nach Winklern zu verlegen. Tatschl-Unterberger: „In Zukunft werden wir hier über ausreichende Netzkapazitäten verfügen. Weil wir im neuen Umspannwerk über viele Schaltmöglichkeiten auf der 20-kV-Ebene verfügen werden, können wir in Zukunft im Fall von Störungen rascher eingreifen und Ausfallszeiten für Kunden verkürzen.“
EU-Förderprojekt „Green Switch“
Der Bau des Umspannwerkes Rangersdorf wird über das Förderprojekt „Green Switch“ von der Europäischen Union mit rund 2,4 Millionen Euro gefördert. „Die EU unterstützt die Automatisierungstechnik in diesem Umspannwerk, die der sicheren Versorgung der Region und der zusätzlichen Integration von erneuerbarer Energie ins Netz dient“, erläutert Marketz. Für das Förderprojekt „Green Switch“ kooperieren sieben Netzbetreiber aus Slowenien und Kroatien und die Kärnten Netz aus Österreich. Es hat das Ziel, die Energiesysteme im Zusammenhang mit der Energiewende weiterzuentwickeln und zu transformieren. „Über dieses Projekt fließen in den nächsten Jahren insgesamt 146 Millionen Euro in Projekte der sieben Netzbetreiber, rund die Hälfte dieser Summe wird gefördert. Rund 25 Mio. Euro Förderungen gehen an Projekte der Kärnten Netz, das Umspannwerk Rangersdorf ist dafür ein gutes Beispiel“, sagt Marketz.
Wichtig für den Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort
Bürgermeister Josef Kerschbaumer sagt zum Projekt der Kärnten Netz in seiner Gemeinde: „Ein sicheres und leistungsstarkes Stromnetz und sein Ausbau ist eine wesentliche Voraussetzung für einen attraktiven Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort Rangersdorf. Das neue Umspannwerk und der damit verbundene Netz-ausbau ist wichtig für die Netzsicherheit und die zunehmende Anzahl an Photovoltaikanlagen, das kommt unseren Gemeindebürgern direkt zugute. Auch unsere Wirtschaft braucht für ihren steigenden Strombedarf eine leistungsfähige Energieversorgung, damit die Betriebe erfolgreich in die Zukunft investieren können.“
Partnerschaft HASSLACHER Gruppe und Kelag/Kärnten Netz
Die Noritec GmbH in Stall im Mölltal gehört zur familiengeführten HASSLACHER Gruppe und beschäftigt rund 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vorwiegend aus der Region stammen. Geschäftsführer Andreas Weichsler: „Die Errichtung des neuen Umspannwerkes verstärkt unser Vertrauen auf dem Weg in eine nachhaltige, gemeinsame Gestaltung der Zukunft, in der auch weiterhin gewährleistet ist, dass Menschen aus der Region attraktive Arbeitsplätze geboten werden und hier produzierte Produkte in alle Welt geliefert werden können.“ Die Kärnten Netz ist für Noritec ein überaus wichtiger Partner, sagt Weichsler: „Ohne die nachhaltige Sicherung der Energieversorgung könnten wir hier nicht in der bestehenden Form produzieren. Wichtig ist für uns auch die Kernkompetenz der Kärnten Netz, bei Störungen rasch vor Ort zu sein und Schäden verlässlich zu beheben. Die Kärnten Netz und die Kelag sind für die HASSLACHER Gruppe auch an den Standorten Lainach, Sachsenburg und Hermagor verlässlicher Partner.“ Die HASSLACHER Gruppe ist ein global agierender Innovationsführer im Bereich intelligenter und integrierter Systemlösungen und Holzbauprodukte für den modernen Holzbau. Mit ihren 2.000 Mitarbeiter:innen produziert sie für Europa und den weltweiten Markt innovative Produkte in den verschiedensten Bereichen des modernen Holzbaus.
Privathaushalte und Unternehmen profitieren vom Netzausbau
Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig, bei der Baustellenbesichtigung am Dienstag vor Ort, unterstreicht: „Das neue Umspannwerk ist ein weiterer Beleg für den konsequenten und vorausschauenden Netzausbau in Kärnten, davon profitieren Privathaushalte und Unternehmen. Diese Investition ist notwendig, denn die fortschreitende Digitalisierung sowie der Ausbau von PV-Anlagen, steigende E-Mobilität gepaart mit Technologiewandel, Heizsysteme wie etwa eine Luftwärmepumpe und der Moderni-sierung von Industrie und Unternehmen haben zur Folge, dass die Anforderungen an die Netz-Infrastruktur selbst steigen. Der Ausbau der Kärnten Netz in Rangersdorf sichert die langfristige Energieversorgung der Region nachhaltig.“
Zukunftsfähige Energieversorgung
Für Energielandesrat Sebastian Schuschnig wird damit ein „wesentlicher Schritt für die Standortsicherheit des Landes gelegt, die nur durch eine gut ausgebaute Energieinfrastruktur möglich ist. Die ansässige Wirtschaft braucht für ihren steigenden Strombedarf eine zukunftsfähige Energieversorgung, damit die heimischen Betriebe auch erfolgreich bestehen bleiben können. Das neue Umspannwerk ist erfolgsentscheidend für die Energiesicherheit und wirtschaftliches Wachstum in der gesamten Region.“
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