Meldung vom 30.10.2025

Forschungsauftakt bei „Shared Charging”- Projekt

Kärntner Kooperation bringt E-Mobilität voran

Shared Charging Day © Kelag I Henry Welisch

Sebastian Schuschnig (Landesrat für Energie, Wirtschaft und Mobilität), Christian Philipp (CCO go-e), Jörg Eisenschmied (Finanzvorstand Infineon Technologies Austria AG), Eva Tatschl-Unterberger (Geschäftsführerin Kärnten Netz), Christina Hirschl (Geschäftsführerin bei Silicon Austria Labs) und Reinhard Draxler (Vorstand Kelag) - v.l.n.r.

Zu dieser Meldung gibt es: 2 Bilder

Im Rahmen eines „Shared Charging Day” wurde am 30. Oktober erstmals die Kärntner Forschungskooperation Shared Charging zur Entwicklung eines nachhaltigen, kosteneffizienten und inklusiven Ladenetzes für Elektrofahrzeuge der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses FFG-Leitprojekt, in das 12 Kärntner Unternehmen aus Technologie und Wissenschaft involviert sind, zählt mit einem Volumen von rund 9 Millionen Euro zu einer der größten Forschungsinitiativen, die je nach Kärnten geholt wurden. Über das Programm „Zero Emission Mobility plus“ übernimmt die FFG rund 6,5 Millionen Euro der Projektkosten.

Unter der Leitung des Konsortialführers go-e arbeiten Partner aus Forschung, Wissenschaft und Industrie gemeinsam an innovativen Konzepten zur gemeinschaftlichen Nutzung von Ladesystemen, die ausschließlich erneuerbare Energiequellen nutzen. Eine Pilotanlage am Standort der Kelag Energie & Wärme in Villach wird modernste Technologien wie PV-Anlagen auf Carports, einen Batteriespeicher aus Second-Life-Batterien sowie intelligente Ladelösungen kombinieren – und bildet damit eine realistische Testumgebung für die E-Mobilität der Zukunft.

Darüber hinaus fließen in das Projekt Shared Charging demografische und topografische Daten sowie Fahrten von Pendler:innen in Kärnten ein, um fundierte und auch auf andere Länder und Gebiete in Europa übertragbare Prognosen darüber zu erstellen, wie viel Strom künftig für das Laden von Elektrofahrzeugen verfügbar sein muss.

Shared Charging: Technologie, Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit im Fokus
„Seit der Unternehmensgründung von go-e vor 10 Jahren ist es unsere Hauptmotivation, technologisch innovative Ladelösungen anzubieten, die auch Nichttechniker:innen gern und intuitiv bedienen”, erläutert Erik Yesayan, CEO von go-e. „Mit diesem Konzept sind wir Marktführer im Bereich Heimladen von E-Autos im deutschsprachigen Raum. Mit unserer Beteiligung am Shared-Charging-Projekt wollen wir den nächsten Schritt gehen, indem wir mit unserem Know-how dazu beitragen, dass alle Teile der Bevölkerung Zugang zu einer kostengünstigen, auf erneuerbarer Energie basierten Ladelösung von E-Autos bekommen. Die Vision ist, dass es auf jedem bestehenden Parkplatz einen umweltfreundlichen, kostengünstigen Ladeanschluss gibt“, erläutert Erik Yesayan.

Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, erklärte beim Shared Charging Day, dass es für die Kelag als Betreiber kritischer Infrastruktur wichtig sei, frühzeitig innovative Lösungen zu entwickeln und zu testen, die das Stromnetz auch in Zukunft sicher und stabil halten. „Die Demonstrationsanlage am Standort der Kelag Energie & Wärme legt auch einen Schwerpunkt auf bidirektionales Laden. Wir testen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch ins Netz zurückspeisen können. Das kann zukünftig helfen, Lastspitzen zu glätten und erneuerbare Energie optimal zu nutzen,“ so Reinhard Draxler. Des Weiteren unterstützt die Kelag im Projekt auch die Erstellung von Simulationsmodellen aus Netzsicht. Die Erkenntnisse aus dem Projekt fließen auch direkt in die Weiterentwicklung eines zukunftssicheren und flexiblen Energiesystems für Kärnten ein.

Infineon Technologies Austria unterstrich als Projektpartner die Relevanz regionaler Nachhaltigkeit, insbesondere die lokale Erzeugung erneuerbarer Energien und deren gezielte Nutzung für die Elektromobilität. Jörg Eisenschmied, Finanzvorstand Infineon Technologies Austria AG: „Unsere Energiesparchips spielen im Energiemanagement eine zentrale Rolle, indem sie den gesamten Prozess der Erzeugung, Übertragung und Speicherung und Nutzung grüner Energie effizient ermöglichen. Die Kombination von erneuerbarer Energie und intelligenter Technologie ist hier ein unschlagbares Duo. Im Shared Charging Projekt bringen wir unsere Kompetenzen als Weltmarktführer in der Leistungselektronik ein, um mit starken Partnern die E-Ladeinfrastruktur vor Ort weiterzuentwickeln und leicht zugänglich machen. Das zeigt konkret, wie unsere Energiesparchips wirken. Unsere Forschungsarbeiten tragen zur Erreichung der Klimaziele bei und stärken den Wirtschaftsstandort Kärnten.“

Shared Charging verfolgt das Ziel, ein barrierefreies, kostengünstiges und intelligentes Ladesystem zu etablieren, das Energieangebot und -nachfrage dynamisch ausbalanciert – direkt dort, wo Fahrzeuge ohnehin parken. „E-Mobilität ist ein entscheidender Schritt hin zu einer unabhängigen, leistbaren und nachhaltigen Energiezukunft“, erklärt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. „Schon heute fahren wir mit Strom günstiger als mit Diesel oder Benzin. Wer eigene Erzeugungsanlagen zum Laden nutzt, steigert nicht nur die eigene Unabhängigkeit, sondern unterstützt durch intelligentes Laden auch das Gesamtsystem – zum Nutzen aller. So entsteht eine Mobilität, die Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und Versorgungssicherheit vereint. Andere Länder in Europa zeigen, wohin die Entwicklung führen kann: In Norwegen sind bereits rund 94 Prozent aller PKW-Neuzulassungen elektrisch, und ein Fünftel des Fahrzeugbestands fährt emissionsfrei. Auch in Kärnten und in ganz Österreich sollten wir diesen Weg entschlossen weitergehen und die richtigen Anreize dafür schaffen.“

Gemeinschaftsprojekt fördert innovative Ansätze
Durch die interdisziplinäre Forschung können neue Technologien schneller praxisnah erprobt werden und die E-Mobilität als Teil eines klimafreundlichen Verkehrs weiter vorangetrieben werden. „Mit dem Projekt Shared Charging setzen wir einen wichtigen Meilenstein für die nachhaltige Mobilität der Zukunft. Durch die Entwicklung eines intelligenten Gleichstromnetzes und einer bidirektionalen Ladeinfrastruktur ermöglichen wir die effiziente Integration erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Batteriespeicher im öffentlichen Raum. Wir möchten zeigen, wie innovative Systemkonzepte zur Energieverteilung einen echten Beitrag zur Energiewende leisten können“, betont Christina Hirschl, Geschäftsführerin bei Silicon Austria Labs.

Innovation durch Kooperation
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig stehe Shared Charging für das, was Kärnten stark macht: Innovation durch Kooperation. „Forschung, Energie und Industrie arbeiten hier Hand in Hand, um intelligente Lade- und Energiesysteme zu entwickeln, die Mobilität klimafreundlich und alltagstauglich machen. Besonders freut mich, dass mit den Silicon Austria Labs, der Joanneum Research, den Lakeside Labs und dem Silicon Alps Cluster gleich mehrere Partner beteiligt sind, die wir als Land ganz bewusst hier aufgebaut und gestärkt haben. Genau das war unser Ziel: in Kärnten jene forschungsstarke Masse zu schaffen, die große europäische Projekte wie dieses möglich macht. Solche Kooperationen zeigen, dass Kärnten nicht nur Teil des Wandels ist, sondern ihn aktiv gestaltet – als europäischer Lebens-, Forschungs- und Innovationsstandort,“ betont Gaby Schaunig.

Mit der wachsenden Zahl an Elektrofahrzeugen steigen auch die Anforderungen an das Stromnetz – gleichzeitig verändert die demografische Entwicklung die Nachfrage nach Energie und Ladeinfrastruktur. Um diesen komplexen Herausforderungen zu begegnen, braucht es interdisziplinäre Ansätze. Genau hier setzt die Universität Klagenfurt an: „An der Universität Klagenfurt arbeiten Forscher:innen aus verschiedenen Disziplinen schon seit vielen Jahren an intelligenten und effizienten Technologien für Stromnetze. Die Expertise reicht von der mathematischen Optimierung bis zur Informationstechnik. Das Projekt Shared Charging zeigt, dass wir eine so große Herausforderung wie die Nutzung von erneuerbarer Energie für Ladesysteme für E-Fahrzeuge an vielen Enden anpacken müssen, um nachhaltige Lösungen zu finden. Der systemische Ansatz des Projekts – mit zahlreichen Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – ist dabei besonders erfolgsversprechend,“ erklärt Ada Pellert, Rektorin der Alpen Adria Universität Klagenfurt.

Kärntner Innovationskraft
„Das Forschungsprojekt ‚Shared Charging‘ zeigt eindrucksvoll, welche Innovationskraft in Kärnten steckt und wie breit unser Bundesland in den Zukunftsbereichen nachhaltige Energie, Mobilität und Digitalisierung aufgestellt ist. Projekte wie dieses sind Aushängeschilder unseres Standortes. Sie sichern durch die aktive Einbindung unserer heimischen Unternehmen wertvolle Arbeitsplätze ab und sorgen für Wertschöpfung in den Regionen. Das stärkt Kärnten als attraktiven Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort“, sagt Landesrat Sebastian Schuschnig, Referent für Energie, Wirtschaft und Mobilität.

Beteiligte Forschungspartner
Am FFG-Projekt Shared Charging forschen folgende Institutionen unter der Konsortialführerschaft von go-e: Alpen Adria Universität Klagenfurt, CISC Semiconductor GmbH, FH Kärnten, Infineon Technologies Austria, Joanneum Research, Kärnten Solar, Kelag, Kärnten Netz, Lakeside Labs, Silicon Austria Labs und Silicon Alps. Das Projekt wird vom Klima- und Energiefonds des österreichischen Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur gefördert.

Ergänzendes Bildmaterial folgt

Rückfragen:

Konsortialführung: go-e GmbH

Mag. Elke Galvin

E: presse@go-e.com

T: +43 660 936 06 71


Der Kelag-Konzern ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich.

Die Konzernunternehmen sind in den Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wärme österreichweit tätig, mit dem Schwerpunkt in Kärnten. Das 1923 gegründete Unternehmen hat umfassende Erfahrung im Erzeugen, Beschaffen, Verteilen und Verkaufen von leitungsgebundener Energie. Die Kelag gehört zu den großen Stromerzeugern aus erneuerbarer Energie - Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik - in Österreich. Das Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. Die Kärnten Netz nimmt den Verteilernetzbetrieb für Strom und für Gas in Kärnten wahr. Internationale Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Energiehandel im Ausland sind in der Kelag International gebündelt.

Neben dem Ausbau der Nutzung regenerativer Energieträger im In- und Ausland liegt der Schwerpunkt der Kelag auf Aktivitäten zur nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz. Dazu zählen beispielsweise Energieeffizienz- oder Energiemanagementlösungen wie Photovoltaik, Smart Metering und Smart Home. Darüber hinaus beschäftigt sich die Kelag mit den strategischen Entwicklungsfeldern E-Mobilität und Breitband/Glasfaser. Mit einem Konzernumsatz von € 1.978,5 Mio. und 2.058 qualifizierten Beschäftigten zählt der Kelag-Konzern zu den Kärntner Leitbetrieben.
Alle Inhalte dieser Meldung als .zip: Sofort downloaden In die Lightbox legen

Bilder (2)

Shared Charging Day
2 362 x 1 575 © Kelag I Henry Welisch
Shared Charging Day 2
2 362 x 1 575 © Kelag I Henry Welisch

Kontakt

Josef Stocker
Josef Stocker
Media Relations
Arnulfplatz 2
9020 Klagenfurt am Wörthersee
M: +43 (0)676 8780 1285
E: josef.stocker@kelag.at