Die Kelag prüft Lösungen für die ökologische Verbesserung der Möll Der Betrieb der Kraftwerksgruppe Fragant hat Auswirkungen auf die Wasserführung der Möll unterhalb der Kraftwerke Gößnitz und Außerfragant. „Um den schwankenden Strombedarf auszugleichen und um Bedarfsspitzen abzudecken, starten und stoppen wir die Maschinensätze in diesen Kraftwerken oft mehrmals am Tag“, erläutert Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag. „Diese häufigen Starts und Stopps der Maschinensätze der Kraftwerksgruppe Fragant führen zu raschen Änderungen des Wasserstandes der Möll. Nach den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen wir für diese sogenannte Schwall-Sunk-Problematik eine Lösung finden, um den ökologischen Zustand der Möll nachhaltig zu verbessern.“ Fachleute der Kelag prüfen deshalb in den kommenden Monaten mehrere in Frage kommenden Varianten. Möglich ist zum Beispiel der Bau eines großen Speicherbeckens, der den Wasserschwall aufnimmt und gleichmäßiger in die Möll abgibt. Aber auch ein Kraftwerk könnte errichtet werden, um den Schwall aufzunehmen und gleichzeitig für die Stromerzeugung zu nutzen. „Welcher Lösung wir schlussendlich den Vorzug geben, hängt von den Ergebnissen der Prüfung und den rechtlichen Rahmenbedingungen ab, die zur Zeit noch nicht vorliegen“, betont Freitag. „Die Voruntersuchungen haben aber bereits begonnen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, Optionen auf Grundstücke zu sichern, die wir eventuell brauchen werden, um die Schwall-Sunk-Thematik ökologisch zufriedenstellend zu lösen.“ In sechs bis zwölf Monaten sollte es möglich sein, die beste Lösung für die Schwall-Sunk-Thematik in der Möll zu finden. „Die Aufgabenstellung ist komplex, hier geht es um ökologische, technische und wirtschaftliche Aspekte. Wir gehen deshalb ergebnisoffen in die Untersuchungen“, sagt Freitag. „Wir sind bestrebt, im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gemeinden im Mölltal eine für möglichst viele Interessen zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten.“ Daten und Fakten: Kraftwerksgruppe Fragant Installierte Leistung: 484.000 kW Speicherinhalt: 265.000.000 kWh (entspricht dem Jahresverbrauch von 75.000 Haushalten) Erzeugung im Regeljahr: 710.000.000 kWh (entspricht Jahresverbrauch von 200.000 Haushalten) Schwarzstartfähig im Fall eines ‚Blackouts‘ Pumpspeicherung Kann Strom sowohl produzieren als auch speichern Regelt das Gleichgewicht im Stromnetz durch flexible und rasche Leistungsanpassung Ermöglicht den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie Garantiert die jederzeitige Verfügbarkeit von Strom durch große und effiziente Energiespeicher