Erneuerung des Umspannwerks Klagenfurt Klagenfurt und seine Umgebung ist einer der Stromverbrauchsschwerpunkte in Kärnten, die Kunden in diesem Gebiet benötigen rund 17 Prozent des gesamten Kärntner Strombedarfes. Das Umspannwerk Klagenfurt ist einer der wichtigsten Knoten im 110-kV-Netz der Kärnten Netz und hat drei Funktionen: Erstens ist es die wichtigste Netzabstützung zur sicheren und ausreichenden Versorgung der Landeshauptstadt Klagenfurt. Zweitens werden über dieses Umspannwerk die Region zwischen dem Wörthersee und den Karawanken mit Strom versorgt, also das Südufer des Wörthersees, das Keutschacher Seental und das Rosental. Drittens wird die Erzeugung des Draukraftwerkes Ferlach-Maria Rain über dieses Umspannwerk in das 110-kV-Netz eingespeist. Umbau während des laufenden Betriebes „Unser Umspannwerk in der Kirchengasse in Klagenfurt wurde vor mehr als 60 Jahren gebaut. Sein Alter und sein technischer Zustand erfordern nun die komplette Erneuerung“, erklärt Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz. „Wir müssen dieses Umspannwerk während des normales Betriebes umbauen und erneuern, das ist hier die besondere Herausforderung“, betont Marketz. „Die engen Platzverhältnisse und die bestehenden Leitungseinbindungen zwingen uns zu dieser Strategie. Deswegen können wir dieses Vorhaben nur in vier Schritten innerhalb von drei Jahren umsetzen.“ Die Kärnten Netz investiert in dieses Projekt rund 11 Millionen Euro. Schrittweises Vorgehen Als ersten Schritt errichtet die Kärnten Netz westlich der bestehenden, alten Anlage das erste Drittel der neuen 110-kV-Anlage. „Mit diesen Arbeiten haben wir im Frühling begonnen, sie werden bis zum Ende des Jahres dauern“, sagt Projektleiter Kevin Grilz. „Dann können wir diesen Teil der neuen Anlage in Betrieb nehmen und ein Drittel der alten Anlage außer Betrieb setzen und demontieren. So arbeiten wir uns schrittweise von West nach Ost, bis im Jahr 2023 das gesamte Umspannwerk erneuert ist." Zum Projekt zählt auch die Installation eines neuen 110/20-kV-Trafos. Neue 20-kV-Anlage  Neu errichtet wird auch die 20-kV-Anlage der Kärnten Netz in diesem Umspannwerk, über welche die Kunden in der Region Wörthersee-Südufer, dem Keutschacher Seental und dem Rosental mit Strom versorgt werden. „Sobald die neuen Trafofelder fertig und die Trafos an ihren neuen Plätzen stehen, können wir die Stromversorgung auf die neue 20-kV-Schaltanlage umschalten“, erläutert Geschäftsführer Michael Marketz. „Aus heutiger Sicht wird das im zweiten Halbjahr 2022 geschehen.“ Besondere Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle  Auch während der Erneuerungsarbeiten steht das Umspannwerk Klagenfurt unter Spannung. Außerdem werden viele Provisorien eingesetzt, wie zum Beispiel Baueinsatzkabel, um den uneingeschränkten Energietransport zu den Kunden während der Umbauphase gewährleisten zu können. Sie werden wieder abgebaut, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Michael Marketz: „Aus den genannten Gründen müssen wir in diesem Fall ganz besonders streng auf die Sicherheit der hier arbeitenden Fachkräfte achten.“ Fit für die Zukunft Wenn das Gesamtprojekt fertiggestellt ist, dann ist das Umspannwerk Klagenfurt ein Stück Richtung Westen gerückt und von Grund auf erneuert. „Mit der neuen Anlage können wir die sichere und ausreichende Versorgung der Kunden im Raum Klagenfurt, Wörthersee-Südufer, Keutschacher Seental und im Rosental für die nächsten Jahrzehnte gewährleisten“, betont Marketz. „Das erneuerte Umspannwerk Klagenfurt/Kirchengasse ist dann aber auch fit für die Energiezukunft." Das Netz der Zukunft muss neue und zusätzliche Anwendungen der Kunden (E-Mobilität, Wärmepumpen, …) und zusätzliche Stromeinspeisungen aus erneuerbarer Energie (Photovoltaikanlagen, …) bewältigen. Das erneuerte Umspannwerk Klagenfurt spielt hier eine sehr wichtige Rolle im Kärntner Zentralraum. Alle 50 Umspannwerke der Kärnten Netz werden von der zentralen Netzleitstelle in Klagenfurt aus fernüberwacht und ferngesteuert, so auch das Umspannwerk Klagenfurt.